Bye Bye Anapa, wir fahren jetzt aufs Land! Aber erstmal geht es in ein riesiges, ziemlich leeres Einkaufszentrum. Der erste Weg führt viele von uns natürlich auf die Toiletten – als plötzlich mitten im EKZ eine Eislaufbahn auftaucht. Vor der Tür 36 Grad und drinnen Eislaufen. Die Russen wissen definitiv, wie sie ihr Geld in Spaß investieren können…Leider hatten wir nur eine Stunde Zeit, sonst hätte ich sicher meine Pirouetten gedreht. ;-) Aber wir hatten eh besseres zu tun und haben uns mit Cappuchino, Bagels und Wasser versorgt. Dann sind wir wieder mit Stefan und Craig vorweg gefahren und haben so schöne Dinge erlebt wie Wassermelonen und Honig kaufen, Kontakt mit den Einheimischen aufnehmen (und leider nix verstehen, aber immer nett lächeln) und für Fotos posieren, runter vom Track, geräucherten Käse essen (PHÄNOMENAL!), Fotos schießen, Steine flitschen…So kann man es echt aushalten.

Der Fahrtag ist insgesamt relativ kurz, nur 330 Km und wir fahren hauptsächlich auf Asphalt und Schotter. Immer mal den ‘kleinen’ Schlaglöchern ausweichen, sonst keine besonderen Vorkommnisse. Aber das frage ich mich schon seit einigen Tagen – Warum sind bloß diese Schlaglöcher so wahnsinnig groß und breit?! Irgendjemand kloppt doch bestimmt nachts den Asphalt aus der Straße und baut sich seine eigene…! Also diese Löcher haben wirklich den Namen LÖCHER verdient. Jetzt weiß ich auch, warum wir im Contidrom beim Fahrsicherheitstraining ausweichen üben mußten, und das schnell und zackig. Das machen wir jetzt auf der Tour mit wachsender Begeisterung. Slalomfahren at its best. ;-)

Und dann haben wir unser Tagesziel erreicht – unsere erste Campsite! Yes! Ein See, Schilf, Bäume, Schatten, die Autos und wir. Was braucht man mehr? Richtig, anstoßen mit einem kühlen wasauchimmer. Wir fangen schonmal an die Zelte aufzubauen als unsere lieben Kollegen langsam eintrudeln. Dann gehts schnell, Feuerholz sammeln, Abendessen vorbereiten, ums Feuer setzten und chillen. Im übrigen ist der Travellunch aus der Tüte gar nicht schlecht wie ich dachte. :-) Kartoffelstampf mit Lauch und Bacon habe sicher schon mal schlechter gegessen. Es fehlte dann zu unserem Glück eigentlich nur noch jemand, der seine Gitarre zückt. *seufz* schöööööön war das! Auch ohne Gitarre… Und weil es eine so laue Nacht ist, entscheiden sich einige von uns unter freiem Himmel zu schlafen. Die BESTE Entscheidung, wie sich für mich persönlich rausstellen sollte. Ich habe staunend, eingemummelt in meinem Schlafsack, unter einem gigantischen Sternehimmel gelegen. Mir fehlen immer noch die Worte um das auszudrücken, was wir da gesehen haben. Nicht nur drölftrillionenMilliarden Sterne am Himmel, sogar die Milchstraße war mehr als deutlich zu sehen. Und die dritte Sternschnuppe meines Lebens durfte ich dort auch erleben. Bombastisch! Ich habe jede wache Sekunde genossen und alles auf meiner Festplatte gespeichert. Das werde ich sicher nie vergessen. Vergessen werde ich allerdigs auch nicht die Geräuschkulisse in der Nacht – mal abgesehen von Mückengesumm und dem fröhlichen Lachen aus einigen Zelten am anderen Ende des Platzes, haben doch einige in der Nacht versucht, die Bäume abzusägen! ;-) Sowas aber auch!