Tag 4–6 der Land Rover Experience Tour 2019

Fritz Meinecke,

Alle Autos stehen in einem großen Kreis. Davor im Inneren jeweils ein Zelt. Damals bei den Cowboys nannte man so etwas „Wagenburg“ und diente als Sicherheit. Wir sind ja schließlich immer noch in der Wildnis und mittlerweile in Angola. In der Nähe von zwei Wasserlöchern gibt es natürlich viele Tiere und so fühlen wir uns gut aufgehoben.

Nach einem herrlichen Sonnenaufgang ging es wieder ins Gelände. Die Stimmung ist super, alle kommen gut voran und die Natur zeigt sich abwechslungsreich. Doch plötzlich kommt es über Funk: „Fahrzeug defekt. Unfall. Vermutlich Komplettausfall.“ Wir drehen sofort um und fahren zum Ort des Geschehens. Niemandem ist etwas passiert, das ist schon mal das Wichtigste. Aber das Auto scheint nicht mehr fahrbar zu sein. Ein kleiner Baumstamm wurde mitgenommen und hat an der Vorderachse deutliche Spuren hinterlassen. Eine provisorische Lösung konnte gefunden werden, aber das Fahrzeug muss zurück in die Zivilisation. Die Gruppe splittet sich.

Einige Stunden später knallte es und vor uns hat ein Auto einen Platten. Bei den Temperaturen und sehr spitzen und harten Wurzeln nichts Ungewöhnliches. Was aber ungewöhnlich war, war die Veränderung des Wetters in diesem Moment. Genau als wir am Arbeiten sind, fing es richtig an zu regnen und ein Gewitter zog auf. Klitschnass arbeiteten wir unter Hochdruck. Weiter geht es!

Über Funk kam die Überlegung weiter zu fahren, weil ein Lager mit Zelten bei Blitz und Donner lebensgefährlich sein kann. Der Regen wurde heftiger und der Himmel dunkler. Wir fuhren durch die Wildnis mit Zusatzscheinwerfern, um den Weg besser zu sehen. Es schüttete immer noch und ist mittlerweile stockfinster. Die Blitze waren taghell am Himmel vor uns und ich freute mich wie lange nicht mehr über dieses Naturspektakel.

Es folgten zwei weitere Reifenplatzer und später verfuhren wir uns noch, da auch ein GPS-Gerät nicht immer auf jeden Meter genau ist.

Wir kamen alle irgendwann nachts an und waren völlig überwältigt von den Eindrücken. Auf den letzten Kilometern fuhren wir an brennenden und glühenden Bäumen vorbei. Der Blitz muss hier erst frisch eingeschlagen sein …

Viele Grüße aus Afrika
Fritz Meinecke

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