Minus vier Grad und jede Menge Schnee. Einen Vorgeschmack auf das Klima in 5000 Metern erwartet die Teilnehmer beim zweiten Teil der heutigen Tagesaufgabe. Hierfür geht es in die nahe gelegene Skihalle Neuss, auch bekannt als „Rheinischer Gletscher“.
Zwar ist dieser mit seinen gerade mal 110 Metern Höhe nicht wirklich mit den Gebirgskämmen der Anden vergleichbar, doch für eine spannende Aufgabe reicht dies allemal.

Hierzu wechseln die Teilnehmer von einem Untersatz mit Rädern auf gewachste Kufen. Mit Snowbikes und Skiboots gilt es einen abgesteckten Slalom zu bewältigen – natürlich ohne die Markierungen umzufahren oder auszulassen. Auch für Stürze droht Punktabzug.

Bei Marco Hornung klappt das Snowbike fahren auf Anhieb
Bei Marco Hornung klappt das Snowbike fahren auf Anhieb

„Ich freu mich drauf,“ strahlt Marco Hornung schon im Vorfeld. Der Konstanzer ist begeisterter Skifahrer und entsprechend zuversichtlich. Die Tatsache, dass der Slalom talwärts immer enger wird, sieht er als Herausforderung.

Generell scheint der Abstecher in den Kunstschnee bei den Finalisten durchweg positiv anzukommen. „Mit dieser Gruppe macht einfach alles Spaß“, erläutert Susanne Tewes. Auch Iglu bauen könne sie sich gut vorstellen, als routinierte Wintersportlerin sei Schnee ohnehin eine feine Sache. „Einziger Wermutstropfen ist, dass ich leider die falschen Handschuh dabei habe“, überlegt Susanne kurz.
Die Stimmung wird durch kalte Finger allerdings nicht getrübt. Sämtliche Start-Versuche können sich sehen lassen.

Keine Probleme mit dem Tellerlift: Susanne Tees
Keine Probleme mit dem Tellerlift: Susanne Tees

Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass auch die eigentliche Challenge ohne einen einzigen Sturz gemeistert wird.

Balanceakt mit einem Zweitonner

Auf dem Parkplatz vor der Skihalle wird weniger gelacht. Hier müssen die Teilnehmer echte Nerven beweisen. Ein Defender soll über zwei Bohlen gefahren werden. So weit, so gut. Allerdings gibt es einen Haken. Der sogenannte Rail Track wird in regelmäßigen Abständen von versetzten Lücken unterbrochen. Diese dürfen nicht befahren werden. Zu diesem Zweck gibt es zwei lose Steine, die vor dem Befahren in die jeweiligen Gaps eingesetzt werden können.
„Denkt daran, dass die Steine formschlüssig da rein müssen“, ermahnt Instructor Marcus Magle, während er zeitgleich eine erste Notiz auf seinen Bogen schreibt. Die Fahrerin hat vergessen sich anzuschnallen und kassiert somit direkt auf dem ersten Meter einen Punktabzug.

Bloß nicht die Lücken berühren: Millimeterarbeit mit dem Defender
Bloß nicht die Lücken berühren: Millimeterarbeit mit dem Defender

Doch dabei bleibt es nicht. Die Aufgabe ist kniffelig. Wie kniffelig, zeigt sich bei genauerem Hinsehen, denn der Abstand zwischen den einzelnen Lücken entspricht ziemlich genau den 110 Inch Radstand des Defenders. Sprich: rein theoretisch befindet sich immer ein Rad in der Lücke, es sei denn, es gelingt den großen Allrader so geschickt über eine Lücke zu balancieren, dass die Steine trotzdem getauscht werden können.

„Auch ein Millimeter Luft zwischen Reifen und Bohle, gilt als nicht ‚berührt‘“, ermutigt Marcus die aktuellen Aspiranten. Das dies leichter gesagt, als getan ist, erläutert unterdessen Kollege Jonas Bretschneider den gebannten Zuschauern. „Hier müssen die Fahrer echtes Feingefühl beweisen.“ Hinzu kommt das Untersetzungsgetriebe des Defenders, das im ersten Gang mit dreifachem Vorwärtsschub arbeitet. „Eigentlich reicht es, nur die Kupplung kommen zu lassen.“

Kniffeliger Balanceakt beim Rail Track
Kniffeliger Balanceakt beim Rail Track

Von diesen Insidertipps bekommt Aleksandra Melion gerade nichts mit. Sie schwitzt hinter dem Steuer des großen Geländewagens, während Zahnarzt Igor emsig versucht, die Lücken zu füllen. „Das Auto ist wie ein Panzer“, schimpft die gebürtige Polin. „Ich habe kaum Gespür für das Auto.“ Immer wieder rutschen die Reifen in die rechteckigen Aussparungen.

Abermals werden Minuspunkte fällig. Doch, wie Jonas erklärt, ist es nicht das einzige, worauf es bei dieser Station ankommt. „Natürlich schauen wir auch auf die so genannten Softskills. Also wie gehen die Teammitglieder miteinander um und wie reagieren die Teilnehmer unter Druck.“

Nach 15 Minuten ist der nervenaufreibende Balanceakt zu Ende. Die Zeit ist um, zwei neue Kandidaten dürfen den Defender über die Bohlen jonglieren und ihr Nervenkostüm auf die Probe stellen.

Entspannter Ausklang

Wenige Stunden später ist von der ganzen Anspannung allerdings nichts mehr zu spüren. Bei peruanischen Köstlichkeiten und passender Livemusik erholen sich alle Teilnehmer von den Abenteuern der vorangegangenen zwei Tage. Es wird gegessen und erzählt. Der ganze Druck scheint für einige Stunden wie weggeblasen. Alle tanken noch einmal Kraft, bevor es morgen noch einmal richtig spannend wird: bei den letzten Challenges und der endgültigen Entscheidung, wer die begehrten Tickets zur Land Rover Experience 2017 mit nach Hause nehmen darf.