06.09.2013: Der Wecker dröhnt um 3.30 Uhr. Wir bekommen noch Wegzerrung im Hotel und fahren punkt 4.00 Uhr ohne Frühstück los. Auch solche Tage muss es bei einer so ehrgeizigen Tour geben – wir wurden ja gewarnt. Um die Grenze nach Kasachstan zu erreichen müssen wir die Pontonbrücke überqueren. Die Brücke schwimmt auf Luftkanistern und zieht sich über die Wolgar – der Fluss, der die Grenze zwischen Europa und Asien bildet.
Am Grenzübergang angekommen, geht alles überraschend schnell. Es hat sich gelohnt so früh zu starten, denn es sind kaum Fahrzeuge in der Schlange. Unsere Papiere sind in Ordnung und dieses mal sogar vollständig!
Viel schneller als erwartet befahren wir die Straßen Kasachstans. Der Asphalt ist mit tiefen kantigen Schlaglöchern durchzogen. Immer wieder bremst der Konvoi rapide ab oder nimmt er gar keine Geschwindigkeit auf. Die Verzögerung nagt an der Zeit die wir an der Grenze gewonnen haben. Dann kommt ein entsetzter Funkspruch von Dag, dessen Auto so durchgerüttelt wurde, dass eine Redbull-Dose explodiert ist. Er hat nun einen langen klebrigen Tag vor sich.
Nach nur wenigen Kilometern steht die erste Herde Kamele am Straßenrand – Willkommen in Asien! Wir legen eine kurze Pause ein und bewundern die gelangweilt aussehenden Wüstentiere.
Kasachstan hat eine extrem niedrige Bevölkerungsdichte und wir kommen nur selten an Wohnsiedlungen vorbei. In einer Stadt ist unsere Route gesperrt und wir müssen uns neu orientieren. Plötzlich zieht ein Polizeiwagen vor uns und schaltet das Blaulicht an. Wir ahnen böses. Zu unserer Überraschung signalisiert er uns ihm zu folgen. Mit Blaulicht eskortiert er uns durch den Verkehr und zeigt uns auf unsere Route zurück. Manchmal hat es auch Vorteile als Konvoi die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Nach einigen Stunden verbessern sich die Straßen und wir legen endlich Kilometer hinter uns. Passend zum Sonnenuntergang kommen wir in Beyneu an und fallen müde ins Bett.
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