17.09.2013: Unser letzter Tag in Kirgistan ist angebrochen. Die Pause in Bischkek hat Fahrern und Fahrzeugen gut getan. Wir starten gut vorbereitet und ausgeschlafen gen China. Kaum haben wir die Stadt verlassen, zeigt sich Kirgistan von seiner schönsten Seite. Die verschneiten Berge erstrahlen im Morgenlicht am Horizont, als der Konvoi sich wieder ins Hochland bewegt.

Wir halten an, um uns ‚Ziegenpolo’, den traditionellen kirgisischen Reitsport, anzuschauen. Eine Gruppe junger Männer zeigt uns zunächst ihr Können im Umgang mit den Tieren. Im vollen Galopp müssen die Reiter ein kleines Sandsäckchen vom Boden aufheben. Das Manöver sieht eindeutig lebensgefährlich aus. Danach geht es an das Ringen – aber auf dem Pferd. Jeweils zwei Reiter stellen sich dabei nebeneinander und versuchen sich mit Kraft und Technik gegenseitig von ihren Pferden zu werfen.

Dann beginnt das eigentliche Spiel. Die Spielregeln sind wie folgt: Es treten zwei Mannschaften mit je sechs Pferden gegeneinander an. Ein Spiel dauert drei mal 20 Minuten. Zu Beginn liegt eine Ziege in der Spielfeldmitte. Ziel des Spiels ist es, die Ziege in das gegnerische Tor zu bekommen.

Das Spiel ist schnell, dynamisch und anders als wir je vorher gesehen haben. Besonders auf dem trockenen Untergrund verschwinden die Spieler immer wieder in einer einzigen, großen Staubwolke.

Nach einem vergleichsweise entspannten Tag, durch traumhafte Gebirgslandschaften, kommen wir an unserem Tagesziel an: einem traditionellen Jurtencamp. Das Camp liegt auf 3000 m Höhe in einem Tal, umgeben von Felsen, die wie Zähne aus der Grasnarbe stechen. Wir schlafen und essen in Jurten, den zeltartigen Hütten der kirgisischen Nomaden. Trotz -7°C Außentemperatur ist es drinnen angenehm warm. Eine fantastische Erfahrung.