26.09.2013: Eigentlich wollten wir an dieser Stelle von unserer Zeit in Lhasa berichten, jedoch haben wir heute morgen eine Erfahrung gemacht, die uns alle ein wenig aus der Spur gebracht hat. Auf dem Weg zu einem Tempel außerhalb der Stadt, hat sich unmittelbar vor uns ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Ein Minibus war von der Straße abgekommen. Zunächst ist das nichts ungewöhnliches – wir kommen auf dieser Tour immer wieder an verunfallten Fahrzeugen vorbei. Wie immer halten wir den Konvoi an, um zu schauen, ob unsere Hilfe benötigt wird. Unser Tour-Arzt Dominik geht als Erster zum Unfallort, um zu schauen, ob es Verletze gibt, um die er sich kümmern kann. Vor dem verunfallten Auto steht ein Mann mit einer Platzwunde. Der Wagen ist gegen einen Baum geprallt.

Als Dominik einen Blick in das Auto wirft, muss alles ganz schnell gehen: Im Wagen befindet sich ein schwer verletzter junger Mann. Mittlerweiler sind noch mehr Teilnehmer am Unfallort eingetroffen. Gemeinsam holen wir den Verletzten aus dem Auto und legen ihn auf eine Isomatte. Zum Glück sind wir auf solche Zwischenfälle medizinisch bestens vorbereitet und haben alles an Bord was man braucht, um eine vernünftige Erstversorgung von Verletzten vorzunehmen. Dominik beginnt sofort mit seiner Arbeit. Der Mann scheint ein schweres Schädeltrauma, Atemschwierigkeiten und ein mehrfach gebrochenes Bein zu haben. Er bekommt Schmerzmittel und wird mit Sauerstoff beatmet.

Unser chinesischer Guide Tenzin übersetzt den anderen, nur leicht verletzten Angehörigen, was wir machen und erklärt außerdem, dass ein Rettungswagen bereits auf dem Weg ist. Als dieser eintrifft, helfen wir auch den Leichtverletzten und erläutern den eintreffenden Ärzten, was wir bisher an medizinischer Erstversorgung unternommen haben. Schließlich werden alle Patienten ins nächste Krankenhaus gebracht.

Das Land Rover Experience Team vor Ort ist ungewöhnlich ruhig als der Krankenwagen abfährt und wir das Notfallequipment zusammenpacken. Dominik gibt eine Einschätzung der Situation ab. Die Verletzten hatten großes Glück, dass unser Konvoi so schnell nach dem Unfall zur Stelle war. Es ist jedoch schwer zu sagen, ob der junge Mann den Unfall überleben wird. Die Stimmung im Team ist entsprechend gedrückt. Wir sind zwar alle froh, dass wir so schnell helfen konnten, aber die Ungewissheit, ob der Mann den Unfall überleben wird, macht uns zu schaffen. Wir sind in Gedanken bei ihm und hoffen das Beste.