03.10.2013: Das heutige Tagesziel ist Nepalganj, mit rund 73.000 Einwohnern eine der größten Städte im Westen Nepals. Zwar liegt Nepalganj nur etwas über 400 Kilometer entfernt, aber die schmale Straße ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Aufgrund der vielen engen Kurven kann man nur selten mehr als zehn Meter einsehen. Auf den ersten 150 Kilometern fahren wir selten über 30km/h.

Dann kommt ein Funkspruch an den Doc: Schon wieder ein Unfall. Ein nepalesisches Taxi hat sich überschlagen. Als wir ankommen, klettern die Insassen gerade aus dem Wrack. Das Auto liegt an einem tiefen Abhang auf der Seite und es sieht zuerst so aus als ob ein weiteres Fahrzeug über die Klippe geschleudert wurde. Mit Händen und Füßen versuchen wir zu erfahren was passiert ist. Zum Glück liegt kein weiteres Fahrzeug im Hang.

Der Doc eilt sofort zu den Insassen. Es gibt keine schweren Verletzungen. Drei chinesische Touristen haben leichte Platzwunden und eine Gehirnerschütterung. Zwar stehen die Fahrgäste unter Schock, aber sie hatten enormes Glück, dass nicht mehr passiert ist. Der Taxifahrer hat aufgrund eines entgegenkommenden Motorrads die Kontrolle verloren, ist auf einen Stein gefahren, der über die Kante gerollt ist, und hat sich daraufhin überschlagen.

Nachdem die Verletzten von Dominik versorgt worden sind, stellen wir das Fahrzeug wieder auf die Räder – oder was davon noch übrig ist. Damit die ohnehin gefährliche Passage wieder etwas entlastet wird, ziehen wir das Wrack mit der Seilwinde von der Straße. In der Zwischenzeit werden die Passagiere von einem Krankenwagen abgeholt. Wir schütteln der lokalen Polizei noch die Hand und machen uns dann auf den Weg zum Mittagessen. Uns ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis zum nächsten Unfall.

Ein paar Kilometer weiter treffen wir zwei Reisende, die schon seit 1996 in ihren Autos unterwegs sind. Sie sagen, sie hätten sich beim Reisen einfach in die Region und Menschen verliebt und durchkreuzten seitdem immer wieder Nepal. Wir können das gut verstehen, machen uns aber nach einem sehr netten Gespräch wieder auf den Weg. Schließlich haben wir einen Termin in Mumbai.