29.08.2013: Odessa – die weiße Perle am Schwarzen Meer. Sie gilt als schönste Stadt des Landes und es ist nicht schwer zu erkennen warum. Odessa ist geprägt von den Ambitionen Katharinas der Großen und war seit ihrer Gründung eine Vielvölkerstadt. Der europäische Einfluss, gepaart mit der sowjet-russischen Vergangenheit, führt zu einer lebhaften Mischung aus östlicher Pracht und mediterranem Flair.

Nach dem Mittagessen geht es in die Katakomben von Odessa – ein unterirdisches Tunnelsystem, das sich unter der ganzen Stadt und der umliegenden Region durchzieht. Als das heutige Odessa Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt wurde, entnahm man dem Boden Sandstein, um daraus die neuen Häuser zu bauen. So entstand im Laufe der Jahrzehnte das ca. 2000 Kilometern lange Labyrinth, von dem erst geschätzte 60% erforscht worden sind. Immer wieder verirren sich hier Forscher und neugierige Unterweltenwanderer und verdursten oder werden von einem Steinschlag überrascht. Im zweiten Weltkrieg dienten die ehemaligen Steinminen als Versteck von sowjetischen Partisanen. Aus dieser Zeit stammt auch ein Kanister, den wir dort fanden. Erstaunlicherweise hat sich das Design in den letzten Jahrzehnten um kein einziges Detail verändert und ist zu 100% identisch mit dem der Kanister auf unseren Fahrzeugen.

Nach dem Abendessen stehen vor unserem Hotel ukrainische Straßenmusiker und Feuerspucker. Während mit Dudelsack und einer zur Trommel umfunktionierten Schaufensterpuppe musiziert wird, lassen die Feuerkünstler einen unserer Evoque mit ihren Flammen erleuchten. Zwar mussten wir anschließend der ukrainischen Polizei erklären, warum wir mit dem Fahrzeug mitten auf dem Plaza stehen; trotzdem verleiht das Spektakel unserem Tag in der weißen Perle einen würdigen Abschluss.