07.10.2013: In den Straßen saust es und braust es. 1,3 Milliarden Menschen – und alle scheinen in wichtiger Mission. In keinem Land auf dieser Tour haben wir so viel Fleiß und Ehrgeiz wahrgenommen wie hier in Indien. Überall wird gehandelt, repariert, verkauft und gebaut. Geschäfte zu machen ist ein zentraler Teil der indischen Kultur und wenn man sich darauf einlässt, macht es Spaß, am Feilschen teilzunehmen. Niemand wird dabei hitzig oder aggressiv, sondern der Handel wird mit Spaß verstanden. Immerzu höflich wird man auch bei Uneinigkeiten mit einem breiten Lächeln und leichter Verbeugung verabschiedet.

Besonders beeindruckend ist die Kreativität der verschiedenen Geschäftsideen. Für umgerechnet 2 Cent kann man sich am Straßenrand wiegen lassen. Ein Stuhl unter einem Baum und eine Rasierklinge reicht hier aus, um einen gut laufenden Barbier-Laden zu betreiben. Schaut man sich um steht dann plötzlich ein bewundernswert guter Straßenzirkus neben einem. Zur omnipräsenten Kategorie gehören Früchtehändler, die ihre Ware auf Holzkarren durch die Gassen schieben und lautstark unter die Leute bringen.

Dann gibt es natürlich auch dunklere Seiten der Gewinnerschließung. So werden zum Beispiel Kinder zum Betteln genutzt. Auch treffen wir auf verkleidete Affen, die an einer Leine Kunststücke vorführen müssen. Dabei zu entscheiden, welche Idee zu unterstützen, und welche zu vermeiden ist, ist nicht immer einfach, also versuchen wir, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Unser indischer Guide Manu hilft uns dabei, die gesellschaftliche Dynamik etwas besser zu verstehen.