11.10.2013: Endspurt! Heute ist der vorletzte Fahrtag der Tour. Unser letztes Tagesziel vor Mumbai ist Surat. Bis dorthin sind es 510 Kilometer. Unter normalen Bedingungen wäre das kein Problem, aber mit der hiesigen Verkehrssituation wird der Tag zu einer wahren Herausforderung.

Dennoch gönnen wir uns einen Zwischenstopp und besuchen einen persönlichen Freund von Bob Rupani – Prinz Harsh Vardhan Singh. Dieser führt uns über sein prachtvolles Anwesen entlang eines Sees, bis wir zu einem Garagentor mit der Aufschrift „Dungarpur Mews – Canons, Carriages and Cars“ kommen. Als sich das Metalltor nach oben schiebt, erschallt Musik aus den 60er Jahren und es erscheint eine faszinierende Sammlung klassischer Autos. Prinz Singh hat über Jahre Oldtimer gesammelt, restauriert und in einem eigenen Museum ausgestellt. Unter anderem steht hier einer von weltweit nur elf Steyr Baujahr 1937, ein Mazda 929 (designet von Gandini) und ein Chevrolet 1947, der zu einem Jagdfahrzeug umfunktioniert wurde. Nach einem Snack an der Bar – die auf eine Hebebühne gebaut wurde – machen wir uns wieder auf den Weg.

Diese schöne Pause hat Zeit gekostet. Früh wird klar, dass wir unser Ziel Surat nicht vor Sonnenuntergang erreichen werden. In der Dunkelheit wird die indische Autobahn zu einer völlig neuen Herausforderung. Die LKW fahren versetzt auf drei Spuren und es wird gleichermaßen rechts und links überholt. Wie in einem Computerspiel weichen wir unbeleuchteten Metallriesen und heiligen Kühen aus – zumindest können wir so bei der Fahrt nicht müde werden.