Das letzte Mal in der Wüste waren wir noch Amateure: ständig zu viel, ständig zu wenig Gas gegeben, vor jedem Hindernis gab es eine Einweisung. Dieses mal lief es bei uns sehr viel besser, Dünen konnten ohne große Umstände überfahren werden. Umso mehr fiel uns auf, dass die „Neuen“ mehr Probleme hatten. Es wurde viel geschoben, ausgebuddelt und sogar mit dem Abschlepp-Seil gearbeitet.

Ciro, Bolivianer und Amerikaner. Gibt nicht auf, wenn er etwas erreichen will.
Ciro, Bolivianer und Amerikaner. Gibt nicht auf, wenn er etwas erreichen will.
Ich habe es irgendwie kommen sehen...
Ich habe es irgendwie kommen sehen…

Im Auto saßen diesmal nur wir Jungs: Nico, Basti und ich. Das sorgte dafür, dass wir uns eine eigene Staubwolke produzierten die so groß war, dass niemand sah, wie wir gefahren sind: kreuz und quer neben den Spuren. Das macht logischerweise viel viel mehr Spaß, hat nur eben auch ein etwas höheres Risiko steckenzubleiben. Sobald uns von hinten durch den mehligen Staub niemand mehr sehen konnte, sind wir Slalom über die Spuren gefahren und haben große Haken geschlagen, genial wenn man den Wagen mittlerweile kennt und ganz gut einschätzen kann.

Craig ist das schon gewohnt.
Craig ist das schon gewohnt.

So haben wir uns nach und nach vorgekämpft und sind noch einen kleinen Umweg über den „Nabel der Welt“ gefahren. Das ist eine Felsformation, die ähnlich wie der Ayers Rock eine mythologische Bedeutung hat und manche Menschen von sehr weit her anzieht. Wir sind alle mal hochgeklettert und haben natürlich Fotos gemacht.

Marvin (l.) Instruktor und insgesamt für 2 Monate in Peru und Friedrich (r.) Instruktor und Arzt.
Marvin (l.) Instruktor und insgesamt für 2 Monate in Peru und Friedrich (r.) Instruktor und Arzt.

Der aufgewirbelte Staub lag allerdings so dicht in der Luft, dass wir nach dem Trip erstmal die ganzen Staub-Bröckchen aushusten mussten. Auch Windhosen wirbelten den super feinen Staub durch die Luft, der sich wahrscheinlich für immer in unseren Lungen abgesetzt hat.

Was von uns übrig bleibt.
Was von uns übrig bleibt.

Umso krasser, dass uns einer unserer Wüstenguides mit seinem übermotorisierten Quad begleitet hat und sich einen Spaß daraus gemacht hat, ständig unsere Wege zu kreuzen. Während wir froh waren, durch Fensterscheiben und Luftfilter geschützt zu waren, hat er permanent die staubige Luft eingeatmet, die wir aufwirbelten.

An der steilen Düne hat er mich dann mit auf seinen Sitz genommen und ist wie ein Irrer runtergedonnert, damit ich den Discovery parallel zu uns filmen kann. Anschließend hat er noch ein paar Extrarunden gedreht, was auch total Spaß gemacht hat und wozu es später noch ein kleines Video gibt.

Ab ins Tal.
Ab ins Tal.

Ein Highlight war heute auch das Abendessen. Unser Koch René ist mit einem kleinen Team eine andere Strecke gefahren, um hier schonmal das Essen vorzubereiten. Es gab Tunfisch-Steaks, verschiedene Ceviche, Rinder-Steaks, Spargel, Gambas, Avocado, warmen Kuchen zum Nachtisch und vieles mehr, was bisher das beste Essen auf der ganzen Tour war. Da Essen für mich und eine Gruppe wie diese nach einem Tag wie diesem eh das Wichtigste ist, hat René damit alle Erwartungen übertroffen.

Ist nicht annähernd so schön fotografiert, wie es eigentlich aussah.
Ist nicht annähernd so schön fotografiert, wie es eigentlich aussah.

Es wird gerade noch ums Lagerfeuer herumgetanzt, während ich hier an der Steckdose sitze. Ich freue mich gleich schon wieder darauf, mit Meeresrauschen in den Ohren einzuschlafen und morgen mit demselben aufzuwachen.

Insgesamt war es also eine gute Entscheidung, nochmal in die Wüste zu fahren, anstatt einen 14 Stunden Tag über asphaltierte Straßen hinter uns zu bringen.

Bis morgen also, dann geht es endlich, wenn auch mit dem Flugzeug, nach Cusco!

euer Jonas.