18.09.2013: Nach fünf ereignisreichen Tagen verlassen wir heute Kirgistan. Es war wunderschön und das kirgisische Volk ist unwahrscheinlich gastfreundlich! Immer wieder wurden uns Melonen und Brote durch das Fenster gereicht – einmal sogar bei voller Fahrt und wenn wir dafür bezahlen wollten, wurde nur dankend abgelehnt. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Natur hat unsere Erwartungen übertroffen. Majestätische Bergketten und kristallklare, reißende Flüsse haben für eine unbeschreibliche Szenerie gesorgt.

Doch Kirgistan verlassen bedeutet für uns, dass wir in China einreisen. Dort erwarten uns einige der härtesten und längsten Etappen. Wie immer wenn wir einen Grenzübergang auf dem Plan haben, stehen wir um vier Uhr auf. Der Grenzübergang nach China besteht aus vier Stationen: zwei auf der kirgisischen und zwei auf der chinesischen Seite. Im Gegensatz zu der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan ist das Niemandsland hier mehr als 100 km breit. Von der Passkontrolle zum Zoll fahren wir also über eine Stunde. Zum Glück zieht sich die Strecke zwischen den Posten entlang eines Flusses durch eine wunderschöne Gebirgskette, so dass es viel zu sehen gibt. Wir dürfen dort zwar nicht fotografieren, aber genießen die Fahrt sehr.

An der Grenze zu China treffen wir unseren Guide. Ohne ihn dürfen wir uns in China als Konvoi nicht bewegen. Er hat einen guten Sinn für Humor und schon nach den ersten Metern haben wir am Funk viel Spaß mit ihm. Wir freuen uns auf die kommenden Tage.

Das heutige Tagesziel ist Kashgar, die westlichste Stadt Chinas. Ein Großteil der 350.000 Einwohner sind Uiguren und sprechen ihre eigene Sprache. Uigurisch ist eine Turksprache, die dem Kirgisischen sehr ähnelt. Direkt vor unserem Hotel steht eine gewaltige Statue von Mao. Die Stadt wirkt wie hin und her gerissen zwischen der chinesischen Kultur und dem muslimischen Einfluss der Uiguren.